Warum wir auf Mangrovenbäume setzen, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Die wichtigsten Informationen auf dieser Seite zusammengefasst: 


Mangroven...


  • binden bis zu 10x mehr CO₂ als Regenwälder oder andere Baumlandschaften. 
  • berechnen wir mit einem Wert von 315 kg CO₂ pro Baum.
  • speichern das CO₂ zusätzlich im Sediment (Boden) und nicht nur in der Biomasse (z.B. Holz) wie andere Bäume.
  • verwandeln Salzwasser zu Süßwasser. Manche Arten können 90% des Salzes aus Meerwasser herausfiltern.
  • sind ein Hotspot für Biodiversität (Artenvielfalt). Ihre Wurzelstrukturen bieten Schutzräume für Jungtiere und Kinderstuben.
  • schützen mit Ihren Wurzeln die Küstenregionen vor Überschwemmungen, Stürmen und Flutwellen.
  • bieten in Ihrem Blattwerk einen Lebensraum für zahlreiche Eidechsen-, Spinnen- und Vogelarten.
  • sind extrem bedroht durch Landwirtschaft, schädliche Fischereipraktiken, Tourismus und Umweltverschmutzung.

Wieviel CO₂ nimmt ein Mangrovenbaum in seiner Lebenszeit auf? 

Wir verstehen, dass dies einer der ersten Fragen ist, die uns gestellt wird, wenn wir sagen, dass wir Mangrovenbäume für den Klimaschutz und zur Kompensation von CO₂-Fußabdrücke pflanzen. 


Hier kommt unsere Erklärung: 

Woran erkenne ich, ob ein Baum viel oder wenig CO₂ speichert?

Die Menge, die ein Baum an Kohlendioxid absorbieren kann, ist sehr unterschiedlich. Ein kleiner Baum, der gerade gepflanzt wurde, nimmt viel weniger CO₂ auf als ein tief verwurzelter Laubbaum unter dem Du schon als Kind gespielt hast. Folgende Faktoren haben Einfluss auf die Fähigkeit CO₂ zu speichern: 

  • Der Standort des Baums
  • Das Alter des Baums
  • Die Vitalität des Baums
  • Die Größe des Baums
  • Die Art des Baums

Wenn wir Bäume für den Klimaschutz pflanzen, möchten wir daher sicherstellen eine Baumart auszuwählen, welche die optimalen Kennzahlen mit sich bringt.

Wie haben wir einen Wert von 315 kg CO₂ pro Mangrove errechnet?

Jetzt wird es ein bisschen kompliziert. Bei Fragen könnt ihr uns auch jederzeit hier kontaktieren. Nun aber zu den Daten: 


Verschiedene wissenschaftliche Studien haben nachgewiesen, dass 1 Hektar Mangrovenwald zwischen 28 und 38 Tonnen CO₂ pro Jahr binden. 


Gemeinsam mit unserem Partner vor Ort, haben wir uns für einen rechnerischen Mittelwert von 33,6 Tonnen CO₂ pro Jahr und pro 1 Hektar Mangrovenwald festgelegt.


Auf einem Hektar finden ca. 1.000 Mangrovenbäume Platz. Daher kann einem einzelnen Mangrovenbaum eine durchschnittliche CO₂-Bindungsfähigkeit von 33,6 kg CO₂ zugewiesen werden. 


Aus Erfahrung wissen wir, dass ca. 25% der Stecklinge nicht zu reifen Bäumen heranwächst. Daher ziehen wir diesen Verlust bereits in unserer Rechnung ab. Von den vormals 33,6 kg bleibt die CO₂-Bindung von durchschnittlich 25,2 kg CO₂ pro Mangrovenbaum übrig.


Nun halbieren wir den Wert noch einmal, um einen Sicherheitsspielraum von 100% in unserer Rechnung zu gewährleisten. Übrig bleibt ein CO₂-Bindungsfähigkeit von 12,6 kg CO₂ pro Mangrovenbaum. Da wir von einer Lebensdauer von 25 Jahren pro Baum ausgehen, erhalten wir am Ende den CO₂-Wert, den wir für unsere Kalkulation nutzen. Dieser ist:

315kg CO₂ pro Mangrove

Sind die Zahlen nicht zu konservativ gerechnet?

Wir haben eine Menge Quellen, Berichte und Forschungsergebnisse zu den Fähigkeiten der Mangrovenbäume gelesen und ausgewertet. Da es sich bei Mangroven um die unterschiedlichsten Bäume und Sträucher handeln kann, gibt es auch sehr unterschiedliche Ergebnisse. 


Einige Wissenschaftler, mit denen wir geredet haben, sind der Meinung, dass wir zu geringe Angaben machen, andere sind der Meinung, dass wir immer noch zu hoch liegen. Wir haben versucht einen gebrauchstauglichen Mittelwert zu errechnen, der es uns ermöglicht schnell, einfach und mit einem hohen Maß an Sicherheit zu kalkulieren.

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Mangrovenwälder sind einer der günstigsten Maßnahmen für den Küstenschutz

Das typischste Merkmal der Mangroven, sind Ihre freiliegenden Stelzwurzeln. Nicht nur, dass sie damit das sie umgebende Wasser von Schadstoffen und Salz befreien können, sie wirken auch der Überdüngung der Meere entgegen. 2-5 Hektar Mangroven sind z.B. in der Lage das Abwasser von 1 Hektar Aquakultur aufzubereiten.


Mangroven besitzen zusätzlich die Fähigkeit in Form eines hundert Meter breiten Abschnitts, die Wassermassen eines Tsunamis oder einer Sturmflut deutlich abzuschwächen (bis zu 60%). Der Tsunami, welche im Jahre 2004 in Asien tausende Menschen das Leben gekostet hat, ist vor allem dort am verheerendsten gewesen, wo es keine Mangrovenbestände gab. Mit Hilfe Ihrer Stelzwurzeln passen sich zusätzlich dem steigenden Meeresspiegel an und lagern neue Sedimentschichten an.


Der WWF zitiert eine Studie, in der nachgewiesen wird, dass die Wiederaufforstung von Mangroven für den Küstenschutz bis zu 5-mal kostengünstiger als künstlich gebaute Wellenbrecher sind.

Mangroven schützen die Biodiversität

Die schützenden Eigenschaften der komplex verzweigten Mangrovenwurzeln sind eine wichtige Voraussetzung für die Artenvielfalt. Sie werden als Brut- Laich- und Aufzuchtgebiet von bis zu 3.000 Fischarten genutzt. Dies entspricht ca. 10% aller bekannten Fischarten. Hinzu kommen noch andere bekannte Arten wie z.B. Schildkröten, Krokodile, Krebstiere und Garnelen. 


Doch auch die Land- und Überwasseranteile von Mangrovenbäumen unterstützen eine vielfältige Fauna, die unter anderem Säugetiere, Vögel, Eidechsen, Schlangen, Schnecken, Krabben, Spinnen und Insekten umfasst. 


Alleine im Indusdelta wurden in den Mangrovebeständen 38 Flossenfischarten, 21 Schalentiere, 75 Vogel-, 10 Säugetier- und 8 Reptilienarten nachgewiesen. 

Rückgang & Bedrohung der Mangrovenwälder

Mangrovenwälder kommen auf allen 5 Kontinenten an den Küsten tropischer und subtropischer Küstenabschnitte vor und unterstützen zahlreiche Eigenschaften von Ökosystem. Leider ist die Fläche - auf welcher Mangrovenwälder stehen - in den letzten Jahren zwischen 30-50% zurückgegangen. Dies ist unter anderem auf die touristische Entwicklung von Küstengebieten, schädliche Landwirtschaftspraktiken und Umweltverschmutzung zurückzuführen.


Durch die Umwandlung von Mangrovenflächen in Aquakulturflächen sind alleine in den 1980er Jahren 38 Prozent der Mangrovenflächen verloren gegangen.


Die charakteristischen Stelzwurzeln, oder auch Atemwurzeln genannt, versorgen die Mangroven mit Sauerstoff. Diese Fähigkeit nimmt durch die Verstopfung der Poren mit Sedimenten, Abfällen und Ölen zunehmend ab.